Infektionskrankheiten bei Hunden und Katzen
gegen die eine Schutzimpfung möglich ist
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TOLLWUT
auch Wutkrankheit, Lyssa oder Rabies genannt

ist eine akute, durch ein Virus verursachte,
weltweit verbreitete Infektionskrankheit von Tieren und Menschen,
die durch Zerstörung im Gehirn meist tödlich endet.

In Europa wird der Fuchs für den Hauptvirusträger gehalten. Es können aber fast alle bekannten Haus-, Nutz-,
Wild-, und Zootiere Infektionsquellen sein.

Die Übertragung erfolgt, wenn der Speichel eines Virusträgers, auch schon vor dem Auftreten von Anzeichen
einer Erkrankung, auf die verletzte äußere Haut (Biß- oder sonstige Wunden), Schleimhautverletzungen oder
die Bindehäute der Augen gelangt.

Die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der Erkrankung beträgt - abhängig von der Entfernung zwischen
Infektionsstelle und Gehirn - meistens 30 bis 60 Tage (in seltenen Fällen auch 3 bis 6 Monate).
Die Anzeichen der Erkrankung können oft sehr undeutlich sein, sodaß besonders im Tollwutgebiet jede
plötzlich auftretende Verhaltensänderung oder der Tod eines Tieres unbedingt tierärztlich untersucht werden
müssen!

Beim seltenen, klassischen Verlauf - "rasende Wut" - beginnt die Erkrankung mit Verhaltensänderungen:
Dem Besitzer fallen bei aufmerksamer Beobachtung seines Tieres abwechselnd Unruhe, Melancholie
und Erregungszustände, sowie Ungehorsam und Verkriechen auf dunkle Plätze auf
( Prodromalstadium )
.
Die Tiere zeigen oft extremen Juckreiz, Belecken und Benagen der Viruseintrittsstelle; fressen plötzlich
ungewöhnliche Dinge (Holz od. Stroh) oder verweigern die gewohnte Nahrung.

Ab dem 2. - 3. Krankheitstag leiten Schluckbeschwerden, Speicheln, ein gesteigerter Sexualtrieb und
"Drangwandern" in die 2. Phase
(Exzitationsstadium) über. Dabei werden lautlos (wegen Kehlkopflähm-
ung) andere Tiere oder Menschen angefallen. Kreisbewegungen, gegen Wände Rennen, Tobsuchts-
anfälle und das hemmungslose Verbeißen in  feste Gegenstände, ohne Schmerzen zu zeigen, und dann
wieder in Depression verfallen, sind typisch.
Vom 3. - 4. Krankheitstag an
(paralytisches Stadium) treten Lähmungen des Unterkiefers, der Zungen-
und der Augenmuskulatur auf. Das Tier kann nicht mehr bellen (eigenartiges Heulen), nur kleine
Flüssigkeitsmengen und kein festes Futter aufnehmen. Durch die fortschreitende Lähmung kommt es
zum Schwanken und Einknicken in den Hinterbeinen. Krämpfe treten nur selten auf, die Körpertemperatur
sinkt ab, und die Tiere versterben ab dem 5. - 8. Tag der Erkrankung.

Beim immer häufiger vorkommenden, untypischen Verlauf - "stille Wut" -  treten die oben beschriebenen
Anzeichen kaum in dieser Deutlichkeit auf:
Die  Tiere leiden an unklaren Allgemeinstörungen, Appetitlosigkeit, Würgen, Erbrechen und Durchfall,
sowie in seltenen Fällen auch an Krämpfen. Sie fressen eventuell untypische Nahrung oder Gegen-
stände. Eine melancholische Phase geht direkt in das Lähmungsstadium über, und der  Tod tritt bereits
am 3. - 4. Krankheitstag ein.

Bei einer ganz selten auftetenden Form - "rekurrierenden Wut" - kann sogar eine vorübergehende
Besserung auftreten, nach der die Anzeichen aber wiederkommen, und das Tier ebenfalls verstirbt.

Behandlung:
keine !!!
Vorbeugung:
Schutzimpfung !!!


Schutz- u. Vorbeugungsmaßnahmen
in Tollwutgebieten
  • Beachten Sie unbedingt die gesetzlichen Verordnungen für Tollwutsperrgebiete
    Leine - Maulkorb - keine freilaufenden Katzen

  • Ein wirksamer Tollwutimpfschutz ist die beste Vorbeugung
    kontrollieren Sie die Impfpässe Ihrer Haustiere

  • Eine Erstimpfung gegen Tollwut muß unbedingt nach 4 Wochen wiederholt  werden

  • Lassen Sie die jährliche Wiederholungsimpfung rechtzeitig durchführen

  • Tiere, die Kontakt mit tollwuterkrankten Tieren haben können, unbedingt öfter impfen
    Dienst- und Jagdhunde
     

  • Beobachten sie laufend und aufmerksam das Verhalten Ihrer Haustiere

  • Tiere, die Menschen verletzt haben, müssen tierärztlich Untersucht werden
    am Tag der Verletzung und am 10. Tag nach der Verletzung
     

  • Unterrichten Sie Ihre Kinder über die Gefahren der Tollwut

  • Unterlassen Sie jeden Kontakt mit lebenden oder verendeten Wildtieren

  • Entfernen Sie sich bei Annäherung eines verdächtigen Tieres langsam
    Laufen kann zum Angriff reizen
     

  • Melden Sie verendete Tiere der Gendarmerie oder den Jagdaufsichtsorganen

  • Suchen Sie bei Verletzungen durch Tiere oder nach Kontakt mit verdächtigen Tieren unbedingt einen
    Arzt auf

  • Erste Hilfe: Intensives Waschen der Kontaktstelle oder Wunde mit einer konzentrierten Seifenlösung -
    danach Arzt


HUNDE
Leptospirose

Es können sich Hunde aller Altersgruppen anstecken. Infizierte Tiere ( auch Ratten und Mäuse ) können die
Bakterien über lange Zeit mit dem Urin ausscheiden. In Wasserlacken sind die Leptospiren besonders lange
lebensfähig. Die Infektion erfolgt bei Kontakt mit kranken Tieren oder ihrem Urin, sowie durch Trinken aus
verseuchten Lacken.
Ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung kommt es zu Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber
und Gelbsucht. Weiters kommen Atembeschwerden, vermehrter Durst und häufiger Harnabsatz vor. Falls
der Hund die Krankheit überlebt, können schwere Nierenschäden zurückbleiben.

Behandlung:
Antibiotika, Infusionen, ...
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Borreliose

Die Krankheit wird von Zecken übertragen und kann bei Hunden in jedem Alter auftreten. Eine Ausscheidung
im Harn ist möglich.
Es kommt zu Appetitlosigkeit, Fieber, Lahmheiten, Schmerzen und Schwellungen in Gelenken, Muskeln
und der Wirbelsäule, Lymphdrüsenschwellungen und Nierenentzündungen.


Behandlung:
lange Antibiotikatherapie
Vorbeugung:
Schutz vor Zecken, Schutzimpfung


Staupe

Es erkranken hauptsächlich Welpen und Junghunde, da erwachsene Tiere heute meistens gut geimpft sind.
Das Virus wird mit allen Körperflüssigkeiten und dem Kot ausgeschieden. Die Ansteckung kann bei Kontakt
mit erkrankten Tieren, klinisch gesunden Dauerausscheidern oder  kontaminierten Gegenständen über den
Mund und die Atemwege erfolgen.
Anfangs 1- 2 Tage hohes Fieber, eventuell mit Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Nach einigen „normalen"
Tagen steigt die Körpertemperatur wieder an und es folgen die typischen Organerkrankungen:

  • Brustform:  eitriger Augen- und Nasenausfluss, Entzündung des Atmungstraktes, Husten und
    Schweratmigkeit.

  • Darmform:  Erbrechen und wäßriger Durchfall

  • Nervenform:  meistens bei Hunden, die die akute Form überlebt haben - oft als Spätfolge -
    kann aber auch selbständig auftreten. Müdigkeit, Erregtheit, Krämpfe, rhythmische
    Zuckungen "Staupetick", Aggressivität

  • HautformHautausschlag mit Pustel auf Brust, Bauch und Schenkelinnenfläche.

  • Hartballenform: übermäßige Verhornung der Zehenballen und des Nasenspiegels - oft
    gemeinsames Auftreten mit der Nervenform.

In letzter Zeit wieder häufigeres Auftreten durch „Ost-Importe" !!!

Behandlung:
Intensivtherapie - ab 2. Fieberschub oft ohne Erfolg. Bei der Nervenform ist oft die Euthansie
notwendig.
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Parvovirose
auch Katzenseuche genannt

Es erkranken hauptsächlich Welpen und Junghunde, obwohl auch ältere Hunde das Virus in sich tragen
können. Die Parvoviren werden von betroffenen Hunden millionenfach über lange Zeit mit dem Kot
ausgeschieden und sind noch Jahre später ansteckend. In Kotspuren auf Schuhsohlen kann das Virus leicht
verschleppt werden. Obwohl das Virus mit dem Katzenseuchevirus der Katze nicht ident ist, können auch
Katzen das Virus in sich tragen und Hunde damit anstecken !!!
Fieber, Mattigkeit, Erbrechen, schwerer blutiger Durchfall mit süßlich-üblem Geruch, Futterverweigerung,
Austrocknung und häufig tötlicher Verlauf. Bei Überlebenden können bleibende Herzschäden auftreten.

Behandlung:
Infusionen, Intensivtherapie, Blutkonserven...
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Hepatitis

Es erkranken hauptsächlich junge Hunde. Die Ansteckung kann bei Kontakt mit erkrankten Tieren oder
kontaminierten Gegeständen erfolgen. Hunde, die die Erkrankung überstanden haben, können noch
monatelang die Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten. Das Virus bleibt in der Außenwelt lange infektiös.
Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Augen- und Nasenausfluß ( früher oft mit Staupe verwechselt ),
Erbrechen, Schmerzen in der Lebergegend und manchmal auch Durchfall. Hornhauttrübung und
chronische Nierenschäden kommen vor. In schweren Fällen sterben die Hunde oft nach wenigen
Stunden, ohne besondere Krankheitsanzeichen.

Behandlung:
Infusionen, Intensivtherapie
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Virushusten

auch Zwingerhusten genannt

Es können Hunde in jedem Alter erkranken. Übertragung hauptsächlich durch engen Kontakt vieler Hunde
besonders bei Ausstellungen und in Zwinger - aber auch beim gegenseitigen Abschnuppern während eines
normalen Spazierganges möglich.
Trockener -  anfallsartig auftretender - quälender Husten, gestörtes Allgemeinbefinden und verminderte
Leistungsfähigkeit, bakterielle Folgeinfektionen können Lungenentzündungen verursachen, akute
Lebensgefahr besteht selten.

Vorbeugung:
Schutzimpfung


Tollwut
siehe oben

KATZEN
Katzenseuche
auch Panleukopenie genannt

Das Virus wird von infizierten Katzen hauptsächlich mit dem Kot ausgeschieden und bleibt im Freien
jahrelang ansteckungsfähig. Es kann direkt von kranken auf gesunde Katzen oder indirekt mit Schuhen und
Bekleidung übertragen werden. Dadurch können auch Katzen angesteckt werden, die die Wohnung nie
verlassen. Bei Jungtieren verläuft die Krankheit besonders schwer, sodaß trotz intensiver Therapie oft keine
Rettung möglich ist.
Plötzlicher Appetitmangel und Bewegungsunlust, Fieber, Erbrechen und Durchfall mit wässrig-blutigem
Kot, großer Flüssigkeitsverlust und Austrocknung.

Behandlung:
Infusionstherapie, Seruminjektionen, Antibiotika, Diäternährung
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Katzenschnupfen

Von den verschiedenen Erregern eines Schnupfens bei Katzen sind drei besonders gefährlich. Herpesviren,
Caliciviren oder Chlamydien verursachen den lebensgefährlichen Katzenschnupfen. Infizierte, äußerlich aber
nicht unbedingt sichtbar kranke Katzen, verbreiten die Schnupfenerreger und stecken empfängliche, nicht
geimpfte Katzen an. Besonders gefährdet sind Katzen, die intensiven Kontakt mit vielen anderen Katzen
haben (  z.B. auf Ausstellungen oder in Tierpensionen ).
Anfangs tränende Augen, wässriger Nasenausfluss, Niesen, Fieber und Appetitmangel. Später eitriger
Augen- und Nasenausfluss , schmerzhafte u. blutige Geschwüre in der Nase, auf der Zunge, am
Zahnfleisch und im Rachen, wegen der Schmerzen im Mund verweigern die Katzen die Nahrungsauf-
nahme und können durch die rasch fortschreitenden Schwächung  auch sterben.

Behandlung:
Schleimhauttherapie, Antibiotika, künstliche Diäternährung
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Leukose

Es erkranken Katzen jeden Alters. Von der Ansteckung bis zur Erkrankung können mehrere Jahre vergehen.
In dieser Zeit wird das Virus - auch von gesund erscheinenden Katzen - mit dem Speichel ausgeschieden
und auf andere Katzen übertragen. Da durch Leukose das Immunsystem geschwächt wird, kann sich das
Tier leicht mit anderen - oft tödlich verlaufenden - Infektionskrankheiten anstecken. Beinahe jeder 6. Todesfall
bei Katzen wird durch Leukoseviren verursacht. Durch die Folgeinfektionen können verschiedenste
Erscheinungen auftreten.
Anfangs Lustlosigkeit bis Mattigkeit, Fieber, plötzliches Abmagern, Schweratmigkeit, blasse
Schleimhäute, Zahnfleischentzündungen, Tumore in der Brusthöhle und im Bauch ( Leber, Niere, Darm).
Bei allen chronischen Erkrankungen mit ungeklärtem Ursprung sollte unbedingt ein Leukosetest durchgeführt
werden !!!

Behandlung:
Bekämpfung der Sekundärinfektion - die Katzenleukose selbst ist unheilbar !!!
Vorbeugung:
Schutzimpfung


F I P
Feline Infektiöse Peritonitis

Die ansteckende Bauchfellentzündung ist eine Virusinfektion. Große Ansteckungsgefahr besteht überall dort,
wo Katzen in größerer Zahl auf engem Raum zusammenkommen ( Ausstellungen, Pensionen, Tierheime ).
Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung können oft mehrere Jahre vergehen.
Anfangs meistens Fieber, Appetitmangel und leichte Atembeschwerden. In der Folge kommt es entweder
zur "feuchten Form" der FIP: die Katzen magern stark ab, haben aber eine stark flüssigkeitsgefüllte
Bauch- oder Brusthöhle ( "Bauchwassersucht" ) oder zur "trockenen Form" der FIP: Leber-, Milz-, Nieren-
entzündung.
FIP endet in den meisten Fällen tödlich.

Behandlung:
FIP ist unheilbar - es gibt keine spezifische Behandlung
Vorbeugung:
Schutzimpfung


Tollwut
siehe oben
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