Wenn Bakteriengifte,
Viren, Bakterien oder Blutparasiten in den Körper gelangen, werden sie von den
Lymphozyten
(Agenten des Immunsystems)
an ihrer fremden Oberflächenstruktur als Antigene (Eindringlinge)
erkannt. Die Lymphozyten beginnen sofort eine große Menge Antikörper
(Markierungsbojen)
zu produzieren,
die ganz spezifisch auf die Oberfläche der entdeckten Antigene maßgeschneidert
sind. Über das Blut und
die Lymphflüssigkeit werden diese Antikörper im ganzen Organismus verteilt.
Sobald sie auf passende
Antigene
(Schlüssel- Schloss-Prinzip)
treffen, verbinden sie sich mit deren Oberfläche und setzen dadurch an
ihrem Hinterende einen Lockstoff
(Rauchsignal) frei
, der die
Killerzellen
(Exekutionskommando des Immunsystems)
anlockt. Diese vernichten jedes markierte Antigen. Selbst wenn die Eindringlinge
bereits vernichtet sind,
bleiben ihre Daten im immunologischen Gedächtnis der Lymphozyten gespeichert,
und es werden noch
längere Zeit Antikörper gegen sie produziert, um bei neuerlichem
Auftreten der Krankheitserreger sofort
gerüstet zu sein.
Für die ersten Lebenswochen bekommen die Welpen noch vor der Geburt über
das Blut und danach aus der ersten Milch fertige Antikörper von ihrer
Mutter, da ihr Immunsystem erst ab der 6. - 8. Lebenswoche eigene bilden kann. Ab diesem Zeitpunkt
kann und soll man
mit den Schutzimpfungen beginnen.
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Der Impfstoff enthält die
jeweiligen
Krankheitserreger in so abgeschwächter oder abgetöteter Form, dass
der Hund durch diese nicht erkranken,
das Immunsystem aber Antikörper gegen sie produzieren kann.
Nach dem einmaligen Kontakt mit dem Antigen
durch die Erstimpfung würde das Immunsystem die
Produktion von Antikörpern aber sehr rasch wieder unter eine wirksame Menge reduzieren.
Deshalb müssen vier bis sechs
Wochen nach der Erstimpfung und ein Jahr danach Wiederholungsimpfungen
durchgeführt werden. Das immunologische Gedächtnis stuft den
Erreger dadurch als „häufiger auftretend und gefährlich" ein
und lässt nun eine viel größere Menge Antikörper
über eine viel längere Zeit produzieren.
Dieser aktive Impfschutz hält dann je nach Impfstoff ein bis drei Jahre. Um
Tiere ihr ganzes Leben vor den gefährlichsten
Infektionskrankheiten sicher zu schützen, sind deshalb weitere Wiederholungsimpfung
mit entsprechenden Kombinationsimpfstoffen in individuell abzustimmenden
Abständen notwendig. Wann und ob überhaupt noch nachgeimpft werden muss,
hängt vom Alter, Gesundheitszustand und Infektionsrisiko des Tieres ab.
In einigen Fällen besteht die Möglichkeit,
bei einer gefährlichen Infektionskrankheit, gegen die vorher nicht
schutzgeimpft wurde, ein Serum zu injizieren. Dieses enthält
in großer Menge Antikörper, die aus dem Blut
schutzgeimpfter
Tiere gewonnen wurden. Da die Antikörper im Organismus des Empfängers
wieder
abgebaut werden, hält dieser
passive Impfschutz allerdings
nur wenige Wochen.
Eine überstandene Infektionskrankheit
wirkt wie eine „natürliche Schutzimpfung"!!! |